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Andere Viren

Allgemeine Beschreibung

Auch wenn der Rotavirus und die Familie der Norwalk Viren die Hauptursache für virale Magen-Darm-Entzündungen darstellt, konnten auch andere Viren in Krankheitsausbrüche verwickelt werden, darunter Astroviren, Caliciviren, enterische Adenoviren und der Parvovirus. Astroviren, Caliciviren und die Familie der Norwalkviren besitzen klar definierte Oberflächenstrukturen und werden häufig als `kleine, runde, strukturierte Viren´ oder auch SRSVs bezeichnet. Viren mit glatter Oberfläche und ohne klare Oberflächenstrukturen dagegen nennt man `Viren ohne besondere Merkmale´oder auch `kleine, runde Viren´ (SRVs). Diese Agentien ähneln den Enteroviren oder den Parvoviren und können eventuell auch mit ihnen verwandt sein.

Astroviren sind unklassifizierte Viren, die eine fünf- oder sechszackige Sternform auszeichnet, wie anhand der Partikel oder unter dem Elektronenmikroskop beobachtet werden kann. Mindestens fünf menschliche Serotypen konnten in England identifiziert werden.

Caliciviren gehören in die Familie der Caliciviridae. In England konnten vier Serotypen bestimmt werden.

Enterische Adenoviren repräsentieren die Serotypen 40 und 41 der Familie der Adenoviridae.

Parvoviren gehören zur Familie der Parvoviridae, der einzigen Gruppe tierischer Viren, die lineare einsträngige DNA besitzen. Die Ditchling-, Wollan-, Paramatta- und Cockle-Agentien stellen potentielle Parvoviren dar, die mit menschlicher Magen-Darm-Entzündung in Verbindung gebracht werden.

Krankheitssymptome

Die gängigen Namen der Erkrankung, die durch diese Viren verursacht wird, sind akute nichtbakterielle infektiöse Magen-Darm-Entzündung und virale Magen-Darm-Entzündung.

Eine virale Magen-Darm-Entzündung ist in der Regel eine leichte Erkrankung, die durch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Unwohlsein, Unterleibsschmerzen, Kopfschmerzen und Fieber charakterisiert ist. Die infektiöse Dosis ist unbekannt, wird jedoch als niedrig eingeschätzt.

Eine leichte, selbstlimitierende Erkrankung tritt normalerweise innerhalb von 10 bis 70 Stunden nach dem Konsum verdorbener Nahrung oder verdorbenen Wassers auf und hält 2 bis 9 Tage an. Die klinischen Charakteristika sind milder, ansonsten aber nicht unterscheidbar von einer Magen-Darm-Entzündung durch Rotaviren. Coinfektionen mit anderen enterischen Erregern können in schwereren Erkrankungen resultieren, die über einen längeren Zeitraum anhalten können.

Diagnose

Eine spezifische Diagnose kann in einigen Laboratorien, die geeignete Reagenzien besitzen, durchgeführt werden.

Die Identifikation des Virus anhand von Kotproben aus dem frühen Krankheitsstadium, wird mit Hilfe von Elektronenmikroskopie und verschiedener Enzym-Immunassays durchgeführt. Für eine Bestätigung ist die Demonstration von Serokonversion des Erregers durch serologische Testverfahren mit Hilfe von Serum aus dem akuten und bereits genesenden Zustand.

Assoziierte Lebensmittel

Eine virale Magen-Darm-Entzündung wird auf fäkal-oralem Weg entweder von Person zu Person oder durch die Aufnahme kontaminierter Nahrung und kontaminierten Wassers übertragen. Erkrankte Lebensmittelhändler können die Nahrung kontaminieren, wenn diese vor dem Konsum nicht gekocht wird. Enterische Adenoviren können auch über die Atemwege übertragen werden. Muscheln konnten mit dem Auftreten von Erkrankungen durch Parvo-ähnliche Viren in Verbindung gebracht werden.

Prävention

Durch ausreichende Hygiene und sorgfältiges Erhitzen der Nahrung auf über 80 °C kann das Auftreten dieser Erkrankungen vermieden werden.

Risikogruppen

Zielgruppen für eine Erkrankung mit Astro- oder Caliciviren sind kleine Kinder und ältere Personen. Eine Erkrankung durch enterische Adenoviren scheinen nur kleine Kinder zu entwickeln. Infektionen durch diese Erreger sind weitverbreitet und scheinen in der Entwicklung von Immunität zu resultieren. Parvoviren infizieren alle Altersgruppen und führen wahrscheinlich zu keiner permanenten Immunität.

Quelle: http://www.cfsan.fda.gov/~mow/intro.html