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Was ist Solanin und ist es giftig?

Solanin ist ein bitteres und giftiges Glykoalkaloid, C45H73NO15, das aus Kartoffeltrieben, Tomaten und Nachtschattengewächsen stammt und narkotisierende Eigenschaften hat. Früher wurde es verwendet, um Epilepsie zu behandeln. Es entsteht aus dem Alkaloid Solanidin- und Kohlehydrat- (glyko-) Seiten-Ketten (s. Abb.).


Struktur von Solanin: blau: Solanidin-Rückgrat (Alkaloidstruktur), rot: Kohlehydratrückstand

Solanin kann natürlich in jedem Pflanzenteil vorkommen, auch in den Blättern, Früchten und Knollen. Es ist auch in kleinen Mengen sehr giftig. Solanin hat Pilz- und Schädlingsbekämpfungseigenschaften und ist eines der pflanzlichen natürlichen Abwehrstoffe. Kartoffeln produzieren natürliches Solanin und Chaconin, ein ähnliches Glykoalkaloid, als Schutzmechanismus gegen Insekten, Krankheiten und Räuber. Kartoffelblätter und Stängel haben naturgemäß einen hohen Anteil and Glykoalkaloiden.

Handelsübliche Kartoffelsorten werden auf den Solaninanteil geprüft und haben meist einen Solaningehalt von weniger als 0.2 mg/g. Werden die Kartoffeln jedoch belichtet und beginnen bereits grün zu werden, können sie einen Gehalt von 1 mg/g oder mehr an Solanin enthalten. Eine einzige solche ungeschälte Kartoffel kann zu einer gefährlichen Dosis werden.

Solaninvergiftung

Solaninvergiftung wird meist in Magen-Darm- und Nervenstörungen wiedergespiegelt. Symptome beinhalten Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Sodbrennen, Kopfschmerzen und Schwindelgefühle. Halluzinationen, Gefühlsverlust und Lähmung, Fieber, Gelbsucht, geweitete Pupillen und Überhitzung wurden in mehren Fällen beobachtet.

In größeren Mengen kann eine Solaninvergiftung zum Tod führen. Einer Studie zufolge, kann eine Dosis von 2 bis 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht Vergiftungssymptome hervorrufen, eine Dosis von 3 bis 6 mg pro Kilogramm Körpergewicht kann bereits fatale Folgen haben.

Symptome treten meist etwa 8 – 12 Stunden nach Aufnahme ein, können aber auch sofort nach 30 Minuten nach Aufnahme von Nahrungsmitteln mit hohem Solaningehalt auftreten.

Das meiste Solanin tritt in der Haut oder gleich unter der Haut der Kartoffel auf. Geschälte Kartoffeln enthalten 30-80% weniger Solanin als ungeschälte Kartoffeln. Grüne Kartoffeln sollten vor der Verwendung immer geschält werden. Solanin und Chaconin sind auch in Kartoffeltrieben.

Frittieren von Kartoffeln bei 170°C ist effektiv um den Glykoalkaloidgehalt zu reduzieren, kochen ist nicht effektiv und Mikrowellenerhitzung ist etwas effektiv.

Quelle: http://ntp-server.niehs.nih.gov/htdoc s/Chem_Background

 

 


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