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Was ist Honeybushtee?

Honeybushtee wird aus den Blättern des südafrikanischen Honeybushstrauches (Cyclopia intermedia und verwandte Cyclopia-Arten) gewonnen, der nicht mit der normalen Teepflanze ( Camellia sinensis ) verwandt ist. Die Blätter, Zweige und Blüten der Cyclopia -Arten werden verwendet , um einen süßen Kräuteraufguss herzustellen.

Das internationale Interesse am Honeybush geht zurück auf den Teehandel zwischen Niederländern und Briten. Die Siedlung, aus der später Kapstadt werden sollte, wurde 1652 als Versorgungsbasis für die Dutch East India Company, die mit indischem Tee und südostasiatischen Gewürzen handelte, gegründet. Botaniker begannen die vielfältige Flora des Kap kurz darauf zu katalogisieren; die Honeybush-Pflanze wurde erstmals 1705 in botanischer Literatur erwähnt. Auch wenn es keine Berichte aus damaliger Zeit über den Gebrauch als Tee durch die Einheimischen (die San- und KhoiKhoistämme, heutzutage als KhoiSan oder Buschmänner bekannt) gibt, wurde der Honeybush von den Kolonialherren wahrscheinlich durch Abschauen bei den Einheimischen schnell als Ersatz für gewöhnlichen Tee anerkannt.

Ein Großteil des Honeybushtees wird noch immer aus wilden Beständen gesammelt, allerdings wurde Kultivierung aufgrund des schnellen Wachstums der Industrie, die Sammler zwingt, in schlecht erreichbare Gebiete zu fahren, und der Notwendigkeit eines einheitlichen Produktes notwendig.

Die Produktion von Honeybushtee ähnelt der Produktion von gewöhnlichem Tee und Rooibostee. Die Pflanze wird geerntet, getrocknet und oxidiert ("fermentiert"). Zum Oxidieren werden typischerweise zwei Methoden verwendet ; entweder in einem harten Haufen oder bei hohen Temperaturen in einem vorgeheizten "Backofen". Verglichen mit normaler Teeproduktion dauert dieser Prozess viel länger.

Die tradititonelle Methode der Fermentierung von Honeybushtee ist der harte Haufen, insbesondere, wenn große Mengen fermentiert werden müssen. Für einen ovaler Haufen von ungefähr vier bis fünf Metern Durchmesser und zwei Metern Höhe werden 1,5 bis 2,5 Tonnen des Honeybushes benötigt. Der Haufen wird zusammengepresst und drei Tage liegen gelassen. Hierbei entsteht spontan Hitze und die Fermentierung findet statt. Der Anstieg der Temperatur ist sehr schnell, da der Haufen bereits warm ist, wenn die letzten Stücke Honeybush hinzugefügt werden.

Während des Fermentierens ändert sich die Farbe von grün zu dunkelbraun und ein süßes Aroma entwickelt sich. Ab dem dritten Tag wird der Haufen alle zwölf Stunden gewendet, um sicherzustellen, dass sich kühleres Material vom Äußeren mit dem Rest mischt und es keinen Sauerstoffmangel im Haufen gibt. Hierfür wird der Haufen nach drei bis fünf Tagen, abhängig von der verwendeten Honeybushsorte, untersucht. Wenn man ein süßes, honigartiges Aroma feststellen kann und die Farbe dunkelbraun ist, wird der Haufen auf Stoff ausgebreitet und trocknet weiter in der Sonne.

Bei der Verwendung eines vorgeheizten Ofens erreicht man eine bessere und einheitlichere Qualität, da die Temperaturen besser kontrolliert werden können, was einen kürzeren Fermentierungsprozess (24- 36 h) zur Folge hat. Außerdem kann das Wachstum von Schimmelpilzen verhindert werden.

Nach diesem Schritt wird das Produkt getrocknet und verpackt.

Honeybushtee wird üblicherweise mit Milch und Zucker getrunken, aber um den leckeren, süßen Geschmack genießen zu können, sollten weder Milch noch Zucker hinzugefügt werden. Beschreibungen des Geschmacks reichen von warmer Aprikosenmarmelade, über blumig und honigartig bis zu dem von getrockneten Früchten, wobei jedoch immer der Eindruck von Süße vorherrscht. Der Tee hat den Vorteil, dass er auch als Eistee getrunken werden kann und sich gut mit Fruchtsäften mischen lässt.

Der traditionelle Gebrauch des Tees bei Husten lässt sich durch die Anwesenheit von Pinitol, einem modifizierten Zucker (Wasserstoff an einer Position in Glukose wird durch eine Methylgruppe ersetzt, siehe Abbildung), erklären. Pinitol, das nach seiner Hauptherkunft, der Pinie, benannt ist, kann auch in den Blättern diverser anderer Pflanzen gefunden werden. In Tierversuchen wurde auch eine blutzuckersenkende Wirkung nachgewiesen, weshalb es als Medikament zur Behandlung von Diabetes in Betracht gezogen wird.

pinitol

Honeybush enthält auch Antioxidanten wie Flavone, Isoflavone, Coumestan, Luteolin, 4-Hydroxycinnamicsäure, Polyphenole und Xanthone.

Die Isoflavone und Coumestane gehören zu den Phytoöstrogenen, die zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden eingesetzt werden, hierfür wurde Honeybush in letzter Zeit angepriesen. Die Flavone und Isoflavone in Honeybush ähneln denen in Sojabohnen, die auch zur Behandlung von Wechseljahrproblemen eingesetzt werden.

Luteolin ist vor allem für die gelbe Farbe von Blumen verantwortlich und wurde in der Vergangenheit als Farbstoff gebraucht.

luteolin

Quellen:

 



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