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Wissenschaftliche Grundlage über Olivenöl, mediterrrane Ernährung und Krebsvorbeugung

Zusammenfassung von : http://europa.eu.int/comm/agriculture/prom/olive/medinfo/uk_ie/factsheets/fact3.htm

Autoren :Eurosciences Communication in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster

1. Einführung

Krebserkrankungen sind die Ursache für rund 20 % aller Todesfälle in Europa. Dabei ist die Krebssterblichkeit in Nord- und Westeuropa generell höher als in den Mittelmeerländern. Es ist anzunehmen, daß etwa 35 % (mit Schwankungen von 10 bis 70 %) aller durch Krebs verursachten Todesfälle auf Ernährungsfaktoren zurückgeführt werden können.

Die Erkenntnisse über die Korrelation zwischen Ernährung und Krebserkrankungen stammen größtenteils aus epidemiologischen Studien. Entsprechende Ernährungs-interventionsstudien gibt es bislang kaum, da diese als Langzeitstudien mit der erforderlichen großer Teilnehmerzahl sehr aufwendig sind.

2. Mediterrane Kost und Krebserkrankungen

2.1. Die Rolle des Körpergewichts
Übergewicht ist ein eindeutiger Risikofaktor für postmenopausal auftretenden Brustkrebs, sowie für Prostata-, Endometrium- und Gallenblasenkrebs, vermutlich auch für Nierenzellenkarzinome und Gebärmutterhalskrebs. Daher sollte ein Schwerpunkt bei der öffentlichen Gesundheitsaufklärung auf der Vermeidung von Adipositas und Übergewicht liegen. Diese Empfehlung ergibt sich auch durch den Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und anderen Erkrankungen wie beispielsweise Herzerkrankungen, Diabetes, Gallensteine udgl.. Wie schon in den umfangreichen vorhergehenden Hintergrundinformationen erläutert, eignet sich insbesondere die mediterrane Ernährung, um Übergewicht zu vermeiden. Sie ist somit auch eine Prävention von gewichts-abhängigen Krebserkrankungen.

2.2 Die Rolle von Nahrungsfetten
In umfangreichen Bevölkerungsstudien konnte ein Zusammenhang zwischen dem Gesamtfettgehalt der Nahrung und verschiedenen Tumorerkrankungen (besonders Dickdarm-, Brust-, Gebärmutterschleimhaut-, Eierstock- und Prostatakrebs) nachgewiesen werden. Diese Krebsarten stehen zwar in Beziehung zu der im Westen üblichen Ernährungsweise mit ihrer überhöhten Energiezufuhr, es ist jedoch, ob der primär krebsbegünstigende Faktor in dem sehr hohen Fettgehalt der Nahrung zu suchen ist, oder in der damit verbundenen überhöhten Energiezufuhr. Prospektive Brustkrebs-Studien konnten keinen Nachweis über eine Korrelation der Erkrankung und der Gesamtfettaufnahme erbringen. Eine Studie über Magenkrebs ließ sogar tierisches Fett aus Fleisch und Milchprodukten als eventuellen Schutzfaktor vermuten.

Internationale Vergleichsstudien deuten darauf hin, daß die Art der Nahrungsfette für die Ätiologie der nahrungsfett-abhängigen Krebsarten von entscheidender Bedeutung ist. Der Pro-Kopf-Verbrauch von tierischem Fett korreliert positiv mit der Mortalität an Colon-, Prostata-, Brust- und Ovarialkrebs. Besonders deutlich zeigt sich die Beziehung zwischen der Aufnahme von tierischen Fetten und dem Risiko von colorektalen Tumoren. Dies wird durch eine geringere Mortalität an Dickdarmkrebs in Ländern wie Griechenland, Spanien und Süditalien bestätigt.Dort ist die Aufnahme von tierischen Fetten sehr gering, da in diesen Länder die Hauptfettquelle Olivenöl ist.

Bis vor kurzem hielt man pflanzliche Fette und Öle im Hinblick auf das Krebsrisiko für neutral. Jüngste Untersuchugen zeigen jedoch, daß Olivenöl möglicherweise einen protektiven Effekt gegen Krebs, insbesondere gegen Brustkrebs, aufweisen könnte. N-3 Polyensäuren zeigen bei Humanstudien gewisse Schutzeigenschaften, während sich n-6 Polysäuren neutral im Hinblick auf das Krebsrisiko zu verhalten scheinen. Unklarer wird die Rolle der n-6-PUFAs, wenn man auch tierexperimentelle Studien berücksichtigt. Die an Versuchstieren durchgeführten Untersuchungen ergaben, daß n-6-PUFAs das Krebsrisiko eher erhöhen, als andere Fettsäuren.

2.3. Die Rolle von Eiweiß
Für einen unabhängigen Zusammenhang zwischen Eiweiß-konsum und Krebsrisiko gibt es derzeit keinen Nachweis.

2.4. Die Rolle komplexer Kohlenhydrate und Ballaststoffe
Bislang ist noch ungeklärt, welche der verschiedenen komplexen Kohlenhydrate die beobachteten Schutzwirkungen hervorrufen. Getreide scheint besonders gegen Dickdarm-, Brust-, Gebärmutterschleimhaut- und Prostatakrebs zu schützen. Die protektiven Auswirkungen von ballastoffreicher Lebensmittel auf die Entstehung von Dickdarmkrebs konnten in einer großen prospektiven Studie nachgwiesen werden.

2.5. Die Rolle von Obst und Gemüse
Epidemiologische Studien zeigen, daß ein hoher Konsum von Obst und Gemüse, insbesondere von rohem Gemüse, vor verschiedenen Krebserkrankungen schützen kann. Besonders positiv sind die Auswirkungen bei Tumorerkrankungen des Verdauungs- und Atmungstraktes sowie an hormonproduzierenden Organen. Obst und Gemüse haben eine vielfältige anti-karzinogene Wirkung. Im Gegenzug konnten keine Anhaltspunkte für eine positive Korrelation zwischen Obst- und Gemüseverzehr und einem erhöhten Krebsrisiko gefunden werden. Obst und Gemüse enthält eine Vielzahl von anti-karzinogenen Bestandteilen: Karotinoide, Vitamin C und E, Ballaststoffe, Selen, Senfölglucoside, Indole, Flavonoide, Proteaseinhibitoren und Pflanzensterine. Bis heute konnten durch epidemiologische Studien nur die positive Wirkungen von antioxidativen Vitaminen und Provitaminen nachgewiesen werden. Es ist jedoch anzunehmen, daß nicht nur ein einzelner Bestandteil als Hauptschutzfaktor angesehenwerden kann, sondern daß eine Kombination verschiedener Faktoren für die Schutzeffekte verantwortlich ist.

3. Der Einfluß von Olivenöl auf Krebserkrankungen

Verschiedene epidemiologische Untersuchungen deuten darauf hin, daß der regelmäßige Verzehr von Olivenöl negativ mit verschiedenen Krebserkrankungen korreliert. Die meisten Studien befassen sich mit den Auswirkungen von Olivenöl auf Brust- oder Magenkrebs. Obwohl noch weitere Untersuchungen erforderlich sind, bestätigen die meisten der vorliegenden Untersuchungen eine Schutzfunktion des Olivenöls bei der Prävention von Brustkrebs. Die mögliche Schutzfunktion von Olivenöl bei Magenkrebs ist bislang noch unklar.

Obwohl es auch Hinweise dafür gibt, daß sich der Verzehr von Olivenöl positive auf das Risiko von Dickdarm-, Cervix- und Ovarialtumoren auswirkt, fehlt aufgrund der zu diesem Themenkomplex bislang zu wenig durchgeführten Studien ein überzeugender Nachweis. Allerdings wurde in keiner der bisherigen Untersuchungen ein tumor-fördernder Effekt - verursacht durch Olivenöl - festgestellt.

4. Internationale Empfehlungen für die Krebsvorbeugung

Es besteht allgemeiner Konsens darüber, daß die Ernährung ein wichtiger Faktor bei der Ätiologie von Krebserkrankungen ist. Die Nachweise stützen sich in erster Linie auf epidemiologische Studien, aber auch auf Tier- und In-Vitro-Experimente. Bei ersteren korrelieren Nahrungsmittel oder Nahrungsmittelgruppen enger mit dem Krebsrisiko als einzelne Nährstoffe. Für viele Nahrungsmittel sind die Ergebnisse jedoch weder überzeugend noch konsistent. Gut aufgebaute, streng kontrollierte Interventionsstudien bei Menschen, bei denen die Rolle einzelner Nahrungsmittel oder Nährstoffe bei der Prävention von Krebserkrankungen untersucht wird, gibt es bislang nicht. Dementsprechend können nur wenige fundierte Ernährungsempfehlungen zur Krebsprävention ausgesprochen werden.

Verschiedene Gesundheitsorganisationen haben dennoch allgemeine Ernährungsempfehlungen für die Prävention von Krebserkrankungen erarbeitet. Die derzeitigen Richtlinien der American Cancer Society bestehen aus 6 Punkten:

  1. Übergewicht vermeiden.
  2. Gesamtfettaufnahme reduzieren.
  3. Vielfältige Obst- und Gemüseauswahl als Bestandteil der täglichen Ernährung.
  4. Mehr ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Vollkorngetreide, Gemüse und Obst.
  5. Alkoholkonsum einschränken oder auf Alkohol ganz verzichten.
  6. Verzehr von geräucherten, gesalzenen und gepökelten Lebensmitteln einschränken.

Ähnliche Empfehlungen werden vom National Cancer Institute herausgegeben, dessen Richtlinien sich nur insofern von den eben aufgeführten unterscheiden, daß sie genaue Mengenangaben für die Nährstoffaufnahme enthalten (nicht mehr als 30% der aufgenommenen Gesamtenergie sollte aus Fett bestehen, täglich sollten 20-30g Ballaststoffe mit der Nahrung aufgenommen werden).

In den Vereinigten Staaten wurde bereits begonnen, diese Richtlinien mit Hilfe eines landesweiten Programms mit der Bezeichnung "5-a-day for better health" umzusetzen, das in Supermärkten, Restaurants, durch die Medien, die Öffentlichkeit und die Forschung verbreitet wird. Das Programm empfiehlt den Verzehr von überwiegend pflanzlichen Nahrungsmitteln, mindestens 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag und zusätzlich mindestens 6 Portionen Brot, Vollkornprodukte oder Getreide pro Tag.

"Europa gegen Krebs", das Programm der Europäischen Kommission, nennt folgende Richtlinien:

1. Die tägliche Aufnahme von frischem Obst und Gemüse sowie von ballaststoffreichen Nahrungsmitteln erhöhen.

2. Übergewicht vermeiden, körperliche Betätigung steigern, fettreiche Nahrung meiden.

3. Alkoholkonsum einschränken.

Die Ergebnisse der WHO-Konferenz vom November 1996 "Ernährung bei Prävention und Therapie von Krebs" werden als Konsensuspapiere im Laufe des Jahres 1997 veröffentlicht. Als generelle Maßnahme zur Verringerung des Krebsrisikos werden Obst, Gemüse und Vollkorngetreide als Hauptbestandteile der täglichen Nahrung empfohlen. Außerdem wirkt sich die Vermeidung von Übergewicht und hohem Alkoholkonsum ebenso, wie die Steigerung der körperlichen Betätigung deutlich reduzierend auf das Krebsrisiko aus. Darüber hinaus wurde festgestellt, daß es derzeit keine Diät gibt, mit der Dickdarm-, Magen-, Brust- oder Lungenkrebs behandelt werden kann.

Quelle : http://europa.eu.int/comm/agriculture/prom/olive/medinfo/index.htm

 


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