An initiative of :



Stichting Food-Info



Food-Info.net > Lebensmittelbausteine > Carotinoide

Lycopen

Lycopen ist das hauptsächlich auftretende Carotinoid in Tomaten (Lycopersicon esculentum) . Der Carotinoidgehalt und dessen Zusammensetzung ist stark von der Tomartensorte und ihrem Reifegrad abhängig. Lycopen ist außerdem in Guaven, Hagebutten, Wassermelonen, rosa Pampelmusen und diversen anderen Pflanzenarten enthalten.


Lycopenstruktur

Auftreten von Lycopen in einigen Produkten :

 

Produkt

Lycopen
(mg /100 g)

Portionsgröße

Lycopen
(mg /Portion)

Tomatensaft

9,5

250 mL

25,0

Tomatenketchup

15,9

15 mL

2,7

Spaghettisoße

21,9

125 mL

28,1

Tomatenmark

42,2

30 mL

13,8

Tomatensuppe (konzentriert)

7,2

250 mL zubereitet

9,7

Tomatensoße

14,1

60 mL

8,9

Chillisoße

19,5

30 mL

6,7

Soße für Meeresfrüchte

17,0

30 mL

5,9

Wassermelone

4,0

368 g
(1 Scheibe von 25 x 2 cm)

14,7

Rosa Pampelmusen

4,0

123 g (1/2)

4,9

Rohe Tomaten

3,0

123 g (1 mittelgroße)

3,7

Quelle : www.lycopene.org

Die Eigenschaften von Lycopen sind bedeutender, als nur für die Farbe der Tomaten verantwortlich zu sein. Es wirkt stark antioxidierend und hilft bei der Bekämpfung degenerativer Krankheiten wie zum Beispiel Herzerkrankungen. Man hat herausgefunden, daß mit steigender Lycopenkonzentrationen auch dessen schützende Wirkung zunimmt. Insofern bieten Nahrungsmittel, die konzentriert Lycopen enthalten, wie z.B. Tomatenmark oder Ketchup eine bessere Schutzwirkung gegen degenerative Erkrankungen. Da der menschliche Körper dieses Molekül nicht selber synthetisieren kann, muss es über die Nahrung in Form von Tomaten aufgenommen werden. Nahrungsmittel, die viel Lycopen enthalten, wie zum Beispiel Suppe haben sich gegen degenerative Erkrankungen am effektivsten erwiesen.

Lycopen hilft bei der Prävention degenerativer Erkrankungen, indem es seine Elektronen an freie Sauerstoffradikale abgibt, wodurch diese ausgelöscht und neutralisiert werden, bevor sie Schaden an Zellen verursachen können. Freie Radikale sind Moleküle, die mindestens ein ungepaartes Elektron besitzen. Indem Lycopen ein Elektron abgibt, kann das freie Molekül stabilisiert werden. In den letzten Jahren sind diverse Studien über Lycopen durchgeführt worden, so dass es nun mit seinem gesamten Potential zur Bekämpfung solcher Erkrankungen eingesetzt werden kann. Einer Studie zufolge, wobei der Lycopenanteil im Fettgewebe von 1374 Männern gemessen wurde, kann Lycopen das Risiko eines Herzinfarktes um 50% reduzieren.

Lycopen hat auch andere positive Effekte. Es konnte gezeigt werden, daß Lycopen als Anti-Karzinogen eingesetzt werden kann, wodurch sich das Risiko einiger Krebsarten deutlich verringert. In einer 6 Jahre andauernden Studie der Harvard Medical School, wobei 47.000 Männer die im Gesundheitsbereich arbeiten untersucht wurden, fand man heraus, daß der Konsum von Tomatenprodukten mehr als zweimal pro Woche das Risisko von Prostatakrebs um 21-34% verringert. Eine weitere Studie zu diesem Thema, die 1995 von der Harvard School of Public Health durchgeführt wurde zeigte, daß Männer, die pro Woche mehr als 10 Portionen Tomatenprodukte zu sich nahmen, ein 45% niedrigeres Risiko von Prostatakrebs aufwiesen, verglichen mit einem 20% niedrigeren Risiko von Männern, die 4 bis 7 Portionen Tomatenprodukte pro Woche aufnahmen. Bei einem Vergleich von Frauen mit Lycopen-Höchstwerten und mit Lycopen-Minimalwerten fand die Universität von Illinois heraus, dass die Frauen mit Höchstwerten ein fünffach geringeres Risiko aufwiesen, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.

Daher stellen Tomaten einen wichtigen Teil unserer Ernährung dar und sobald beweiskräftige Untersuchungen vorliegen, kann dies ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung anderer Krebsarten sein. Es gibt jedoch auch Personen, die nicht an die Verbesserung des Krebsschutzes durch Lycopen glauben. Im Januar 1996 hat das US-Krebsinstitut ein Dokument herausgegeben, in dem Beta-Carotin als nutzlos und sogar schädlich deklariert wurde. Sie behaupteten, dass es bei Langzeitrauchern das Lungenkrebsrisiko erhöhen könnte. Demzufolge würde dasselbe für Lycopen gelten. Lycopen und Beta-Carotin sind sich sehr ähnlich, wodurch auch Lycopen als gefährlich eingestuft werden müsste. Die Forschungsdaten sind jedoch nie veröffentlicht worden, so daß andere Forscher, die sich mit Antioxidantien beschäftigen von ihren Argumenten nicht überzeugt sind.

Ferner liegen Anzeichen dafür vor, dass Lycopen die Oxidation von LDL (Lipoproteine niedriger Dichte) reduziert und somit zur Reduzierung der Cholesterinwerte im Blut beiträgt.

Lycopen ist das vorherrschende Carotinoid im menschlichen Plasma und ist auf natürliche Weise in größeren Mengen vorhanden als Beta-Carotin und andere Carotinoide, die über die Nahrung aufgenommen werden. Dies könnte eventuell seine große biologische Signifikanz im menschlichen Immunsystem erklären. Sein Level ist von diversen biologischen Faktoren sowie vom Lebenswandel beeinflusst. Aufgrund seiner lipophilen (fett-liebenden) Eigenschaften reichert sich Lycopen im Serum in Lipoprotein-Fraktionen mit geringer oder sehr geringer Dichte an. Weiterhin kann Lycopen in großen Konzentrationen in der Leber, den Hoden und der Prostata gefunden werden. Im Gegensatz zu anderen Carotinoiden jedoch korreliert das Lycopenniveau im Serum oder Gewebe nicht deutlich mit der Gesamtaufnahme von Obst und Gemüse.

Studien haben gezeigt, daß Lycopen vom Körper besser aufgenommen werden kann, wenn es in verarbeiteter Form vorliegt, z.B. als Saft, Soße, Mark oder Ketchup. In frischem Obst liegt Lycopen im Gewebe eingeschlossen vor, daher kann nur ein Teil des in frischem Obst vorhandenen Lycopens aufgenommen werden. Durch die Verarbeitung von Obst wird seine biologische Verfügbarkeit gesteigert, indem die Oberfläche, die für Verdauungsprozesse verfügbar ist, vergrößert wird. Wichtiger ist jedoch die Veränderung der chemischen Struktur von Lycopen durch die Temperaturveränderung während der Verarbeitung, wodurch es leichter vom Körper aufgenommen werden kann. Ferner ist Lycopen fettlöslich (wie die Vitamine A, D, E und Beta-Carotin) und kann insofern besser absorbiert werden, wenn der Nahrung Öl zugefügt wird. Auch wenn Lycopen als Nahrungsergänzungsmittel vorhanden ist, ist es wahrscheinlich, daß durch die alternative Aufnahme aus einer kompletten Frucht ein synergistischer Effekt auftritt, da andere Komponenten der Frucht die Effektivität von Lycopen verbessern.

Quellen :

 

 

 


Food-Info.net is an initiative of Stichting Food-Info, The Netherlands
Deutsche Wappen

Free counters!